Fourier, Josef (1768-1830;62) |
Während Taylorpolynome und
Taylorreihe dazu geeignet sind, Funktionen lokal zu
approximieren, nämlich in ihrem Entwicklungszentrum,
versagt das Verfahren bei globaler Approximation. Für
eine globale Approximation eignen trigonometrische
Funktionen besser. Das führt uns zu den Fourierreihen.
In einem weiteren Punkt unterscheiden sich Fourier-
von Taylorapproximationen. Fourierapproximationen sind
periodisch, sie eignen sich also besonders für
periodische Funktionen. Der einfachheitshalber
beschränken wir uns zunächst auf 2-p-periodische Funktionen. Diese
Beschränkung lassen wir später wieder fallen. Wir versuchen ein 2-p-periodische Funktion durch folgende Form zu approximieren. |
Fourier- koeffizienten |
Die Funktion Fn
ist also Fourierpolynom vom Grade n bekannt. Die
Koeefizienten ak und bk
werden als Fourierkoeffizienten bezeichnet. Da alle
Funktionen cos(kx) und sin(kx) 2-p-periodisch sind, ist auch Fn
2-p-periodisch, also das ist schon
einmal günstig für unsere Annahme. Um nun tatsächlich
Fn zu finden brauchen wir "nur noch die
Fourierkoeefizienten geeignet zu bestimmen". Wir
wählen sie, wie folgt Man beachte dabei, dass a0 der Durchschnittswert der Funktion f im Intervall [-p,p] ist. (Zum Beweis) Die Funktionen Fn kann man sich als Projektionen von Epizykeln vorstellen. Ein Punkt wandert auf einem Kreis, dessen Mittelpunkt selbst auf einem Kreis wandert usw. Von Kreis zu Kreis erhöht sich die Frequenz (kte-Kreis k-fache Grundfrequenz, wir interpretieren dabei x als Zeit und k als ganzzahliges Vielfache der Grundfrequenz w = 1s-1), die Radien entsprechen den Fourierkoeffizienten. Siehe dazu die nachfolgenden beiden Abbildungen. Es läßt sich schon erahnen, welche Funktion approximiert werden soll.
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Beispiel |
Es soll die Funktion f mit
durch F1 und F3 approximiert werden. Wir denken uns dazu die Funktion auf R periodisch fortgesetzt, um dann F1 bzw. F3 wieder auf das Intervall [-p,p] zu beschränken.
Wir berechnen die die
Fourrierkoeefizienten a0,
a1 und b1: |
Animation Maple-Prozedur Download des Maple V - Worksheets |
Mit Hilfe
einer Maple-Prozedur, können wir
Fourier-Polynom-Animation zu erstellen. Die
Periodenlänge wird dabei durch geeignete
Transformation und Abänderung der Formeln
zur Bestimmung der Fourierkoeefizienten variabel
gehalten. Siehe dazu mehr unter "beliebige
Periodenlänge".
Für unsere oben diskutierte
Funktion haben wir folgende Animation: |
weitere Beispiele |
Bei
den Beispielen handelt es sich um nicht-periodische
Funktionen. Dazu beschränken wir die Funktion auf ein
endliches Intervall und setzt sie dann auf ganz R wieder
periodisch fort. Das gewonnene Fourierpolynom schränkt
man dann wieder auf das Original-Intervall ein. Dass es
dabei an den Rändern Probleme gibt, ist offensichtlich
und kann man bei den Animationen leicht erkennen.
Denkt man sich die Funktionen periodiosch fortgesetzt, so zeigen einige an den Nahstellen Unstetigkeit. Genau an diesen Unstetigkeitsstellen aber erkennt man, dass auch durch weitere Erhöhung des Approximationsgrades die Funktionen nicht besser angenähert werden können. |
(c) Pohlig |